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Wildruhezone Schlafe klein

Naturfreunde respektieren das Wild. 

Das Wild braucht Schutzgebiete und Wildruhezonen. Die sind zwar ausgewiesen, doch sie müssen auch respektiert werden. Dank dem WWF wird es dort – auch wenn Skigebiete in der Nähe sind – einsamer. Dank der Kontrolle der Ruhezonen.

 

Wildtiere setzen im Winter ihre Körpertemperatur herunter. Ihre Aktivität wird auf ein Minimum reduziert, um möglichst wenige Kalorien zu verbrauchen. Denn das Nahrungsangebot ist in der kalten Jahreszeit schmal. Jede Störung kann eine Flucht auslösen. Dabei verbrennt das Wildtier viele Kalorien – Energie, die am Ende überlebenswichtig sein könnte. Zu den Störern gehören Spaziergänger, Schneeschuhwanderer und in der Nähe von Skigebieten eindeutig Skifahrer. In die Wildruhezonen einzudringen ist zwar verboten, wird aber oft nicht wirklich geahndet. Dank des hartnäckigen Einsatzes von Naturschutzorganisationen ändert sich das zunehmend. Wer mit Schneeschuhe unterwegs ist oder eine Skitour macht, kann sich in der Schweiz beispielsweise auf www.wildruhezonen.ch informieren, ob es problematische Streckenabschnitte gibt. Bei offiziellen Skigebieten haben die Naturschutzorganisationen zumindest in der Schweiz einen Hebel. Der Respekt vor den Ruhezonen und ihre Durchsetzung wirkt sich auf die Motivation aus, gegen häufige Ausbaupläne der Bergbahnen Widerstand zu leisten. Das zeigt das Beispiel am Pizol in St.Gallen. Der WWF nutzte die Ausbaupläne der Pizolbahnen, um ihm Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung, auch die Kontrolle und Sicherung der Wildruhezonen durchzusetzen. Mit Erfolg. „Voraussetzung war, dass sich die Pizolbahnen nach anfänglichem Widerstand kooperativ zeigten und die Kontrolle übernahmen. Heute werben sie sogar mit ihrem Naturschutz“, erklärt Barbara Vincenz, Vorstandsmitglied im WWF St. Gallen. Auch im Fürstentum Liechtenstein werden Wildruhezonen häufiger kontrolliert. Österreich unterstellt häufig alle anderen Interessen der touristischen Entwicklung. Fast das ganze Jahr brüllt Gaudi-Musik in unerträglicher Lautstärke aus Lautsprechern in die Alpenwelt. Es haben sich wie das Beispiel Ischgl zeigt, Zentren herausgebildet, die jeder naturliebende Mensch meidet. Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Gegenden, die ihre Leben und ihre Kultur weniger gegen Bares zu Markte tragen. Dort sind teilweise Wildruhezonen, beziehungsweise Wildschutzgebiete am Entstehen. Wo sie entstanden sind, werden sie oft auch kontrolliert. Das gilt auch für Bayern. In Italien beschränken sich Ruhezonen im Moment noch auf die offiziell geschützten Gebiete, während sie in den deutschsprachigen Ländern darüber hinausgehen. Denn die offiziellen Schutzgebiete liegen viel zu weit auseinander, um den Tieren Rückzugsräume zu ermöglichen. Die brauchen sie eigentlich auch im Sommer Denn neben den winterlichen Störungen wird auch das Leben in den Sommermonaten schwieriger. Dann brausen immer häufiger Downhill-Montainbiker mit Fatbikes, die alles niederwalzen und fast überall durchkommen, den Berg herunter.

Auch Schneeschuhwanderer sind ein Problem 

Unbelehrbaren Skifahrern droht in Skigebieten ein Billetentzug oder eine Meldung beim zuständigen Wildhüter, der büssen kann.
Während in den Skigebieten die Ruhezonen gut markiert sind, müssen Skifahrer abseits der Pisten natürlich auch Kartenmaterial in die Hände nehmen. Doch auch dort, wo der Wald oder das Wild keinen gesetzlichen Schutz geniessen, ruhen die Tiere. „Respektiere deine Grenzen“ (www.respektiere-deine-grenzen.ch) wendet sich beispielsweise in der Schweiz direkt an die Skitourenfahrer und Schneeschuhwanderer. Die vom Schweizerischen Alpenklub (SAC) unterstützte Kampagne versorgt die Naturfreunde auch mit Tipps, wie man eine wildgerechte Tour plant. Denn auch die naturfreundlichen Schneeschuhwanderer können durchaus Probleme bereiten. Natürlich wollen sie nicht auf ausgetrampelten Pfaden gehen. Der Reiz besteht ja gerade darin, mit Schneeschuhen unberührte Winterlandschaften zu durchstreifen.
Wen es in die Winterlandschaft zieht, sollte sich auf jeden Fall überlegen, ob er oder sie sich nicht einer geführten Tour anschliessen soll. Der Vorteil: Mancher Tourenführer haben auch hervorragende Kenntnisse über die Tierwelt, und statt Wild in der Winterruhe zu stören, erfährt man manches Wissenswertes über das Leben der Wildtiere im Winter. Es ist zudem erwiesen, dass das Wild noch schneller aufschreckt und weiter weg flieht, wenn ein Hund dabei ist.

 

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